Wie auch immer daraus ne Angst-Life-Balance werden soll

Ich würd so gerne festhalten,
was zu fesseln ich
in Zeiten nicht im Stande war,
in denen meine innere Uhr
sich den Takt nicht vorgeben ließ
und nur mein wirrer Verstand
das Nichtstun wie ein
kaputtes Metronom diktierte.

-cb-

Wenn ich die Kraft hätte zu stehen, gäbs für euch die schönsten Standing Ovations

In kleinen unterschätzen Gesten,
spielt ihr unsere liebsten Pantomimen
und tanz uns vor wie das Leben so spielt,
bis der letzte Vorhang fällt
und wir mit Tränen auf den Wangen
den bedeutendsten letzten Beifall
in den dunklen Saal verklatschen,
den ihr uns in der neuen Leere hinterlasst.

-cb-

Nur weil du nichts siehst, heißt das nicht dass da nichts ist.

Wir drehen uns mit fest verschränkten Armen
in unsichtbaren Kreisen,
um diesen einen alten Ort,
an dem du so gerne wärst
und ich nicht seien kann.

-cb- 

Emotionales Übergepäck

Sein Kopf hängt noch tiefer als all unsere Schultern zusammen. Sein Kinn berührt fast den ersten Knopf seines gepunkteten Hemds. Hatte ich das noch in unserer Wohnung für ihn gebügelt? Zwischen den lauten Ansagen und dem kollektiven Geplapper der Flughafenbesucher, kann ich sein Schniefen immer wieder hören. Oder bilde ich mir das nur ein?  […] weiterlesen

Gibt es wohl ein gefühltes Äquivalent zu Winterreifen?

In vielen ungezählten Stunden lieg ich nur da.
Schauen aus dem Fenster nach draussen,
in die langsam erwachende Welt und warte.

Warte auf den kalten silbrigen Schnee,
der aus unsichtbaren Kisten im erwachenden Himmel fällt
und der Welt ihre Härte nimmt. 

Damit jeder meiner vorsichtigen Schritte gedämpft und bedacht,
kurze Zeit für alle Augen sichtbar,
auf dem Weg nach Hause,
im Licht der dunklen Straßen,
hinter mir verweht. 

-cb-