Du und Ich, wir sind wie in dem dicken Buch, das unter dem Regal dahinten klemmt.

Überall späte Termine.
Kannst du nicht mal die Meetings
alleine im Regen stehn lassen
und mit mir bis in die Nacht,
dem Prasseln unseres Lebens zuhörn,
das uns sonst doch nur wie Wasser
durch die Finger rinnt.

Einfach mal mit schlabbrigen Hosen,
auf unförmigen Kissen,
hinaus in die Nacht unserem Atem nachschauen,
der im Morgengrauen, vor unseren Augen,
in kleine Kristallen im Winde verweht.

-cb-

Wie auch immer daraus ne Angst-Life-Balance werden soll

Ich würd so gerne festhalten,
was zu fesseln ich
in Zeiten nicht im Stande war,
in denen meine innere Uhr
sich den Takt nicht vorgeben ließ
und nur mein wirrer Verstand
das Nichtstun wie ein
kaputtes Metronom diktierte.

-cb-

Wenn ich die Kraft hätte zu stehen, gäbs für euch die schönsten Standing Ovations

In kleinen unterschätzen Gesten,
spielt ihr unsere liebsten Pantomimen
und tanz uns vor wie das Leben so spielt,
bis der letzte Vorhang fällt
und wir mit Tränen auf den Wangen
den bedeutendsten letzten Beifall
in den dunklen Saal verklatschen,
den ihr uns in der neuen Leere hinterlasst.

-cb-

Nur weil du nichts siehst, heißt das nicht dass da nichts ist.

Wir drehen uns mit fest verschränkten Armen
in unsichtbaren Kreisen,
um diesen einen alten Ort,
an dem du so gerne wärst
und ich nicht seien kann.

-cb- 

Gibt es wohl ein gefühltes Äquivalent zu Winterreifen?

In vielen ungezählten Stunden lieg ich nur da.
Schauen aus dem Fenster nach draussen,
in die langsam erwachende Welt und warte.

Warte auf den kalten silbrigen Schnee,
der aus unsichtbaren Kisten im erwachenden Himmel fällt
und der Welt ihre Härte nimmt. 

Damit jeder meiner vorsichtigen Schritte gedämpft und bedacht,
kurze Zeit für alle Augen sichtbar,
auf dem Weg nach Hause,
im Licht der dunklen Straßen,
hinter mir verweht. 

-cb-

Im Grunde ist das Leben auch nur ne Nummer zu klein für deinen Wohlstandsbauch.

Wir sollten alle mal länger an langen Tagen liegen bleiben,
bis uns die schwer bepackten Rücken schmerzen,
vor Entspannung und Ruhe und nur die Wunden Stellen
noch ein wenig jucken, wenn wir endlich verstehen
das uns das Leben selbst gehört und
nicht dem Anspruch dadraussen. 

Nimm dir doch mal eine von den kleine Auszeiten,
die der Takt der geplanten Tage dir einräumt und
bleib einfach Still sitzen, bis dein Knoten
sich in all den kleinen Schlaufen entwirrt,
bevor du wieder aufstehst und am langen Ende wer Anders zieht
und dir das Korsett wieder fest um die Rippen schnallt,
damit du dünn und schön deine Zeit in jeder noch so kleinen unbedeutenden Spalte, erdacht von den Plänen der Anderen, verschwendest. 

-cb-

Uns erzieht man nicht mehr

Deine Blicke ziehen mich an
wie Magnet Metall infizieren
sind deine Augen physikalisch gesehen
runde Wunder aus Grün
wie die Hoffnung in unseren Händen
und das Gras unter unseren Schuhen
auf der anderen Seite noch mehr
Wunder die du mir
eisig und warm in die Mitte flüsterst
wie Bässe auf Partys 
auf die wir nicht gehen
um alleine gemeinsam die Welt 
auszuschließen 
wie ungehorsame Hunde

-cb-

Posts navigation